Sexuelle Kompetenzen sind - auch wenn wir die biologische Veranlagung hiefür mitbringen - nichts Naturgegebenes, sondern erlernt. Wir sind mit Reflexen ausgestattet, die wir lernen, zu integrieren und zu kultivieren. Dies trifft auf die Sexualität gleichermaßen zu wie etwa auf die Entwicklung der Motorik: Vom Stehen oder Gehen bis zum Tanzen bedarf es einer Vielzahl an Lernschritten. Allerdings wird sexuelles Lernen in unserer Kultur (wie auch in den meisten anderen) nicht gefördert, ja nicht einmal thematisiert. Dies mag ein Grund sein, warum viele Menschen in der Sexualität an Grenzen kommen, die sie selbst und/oder ihre Beziehung belasten.
Die Ursachen sexueller "Probleme" liegen primär in der Art und Weise, wie ein Mensch gelernt hat, den Erregungsreflex auszulösen und seine/ihre Erregung (bis zum Entladungsreflex) zu steigern. Zwar gibt es zahlreiche andere Einflussfaktoren auf die sexuelle Gesundheit (Wert- und Moralvorstellungen, Beziehungsfaktoren, ...), die aber insbesondere dann zum Tragen kommen, wenn es in den primären Faktoren Limitierungen gibt.
Dies bedeutet, dass es jedem Menschen jederzeit möglich ist und frei steht, neue Lernschritte zu machen. Hier spielen insbesondere der Einsatz des Körpers hinsichtlich Atmung, Muskelspannung, Rhythmus und Bewegung eine Rolle.
Mehr über die Grundlagen des Modells "Approche Sexocorporel", mit dem ich arbeite, finden Sie hier.